In Samarkand haben wir – nach etwas Suchen und Fragen – durch ein scheinbar vor Touristen verstecktes Tor in das jüdische Viertel gefunden. Nach ein paar weiteren Unterhaltungen in Zeichensprache und gebrochenem Englisch haben wir dann auch die alte Synagoge gefunden. Ein alter freundlicher Herr auf der Straße hat dann dem Rabbi Bescheid gesagt – und fünf Minuten später haben wir vom Rabbi persönlich eine Führung durch die Synagoge bekommen. Er war sichtlich stolz auf die vielen Toras und auch sehr gesprächig.
Auf dem Rückweg aus dem jüdischen Viertel heraus wollten wir einen anderen Weg nehmen. Dies hat sich schnell als kompliziertes Unterfangen herausgestellt. Zum Glück trafen wir ein paar Kids (8 bis 12 Jahre), die sich offensichtlich riesig freuten, mit uns Englisch zu sprechen. Erstaunlicherweise sprachen sie besseres Englisch als viele Usbeken, die wir bisher trafen. Den Ausweg aus dem Viertel mit seinen verschlungenen Gassen haben uns die Jungs schließlich auch gezeigt und zwar durch den Hinterhof und die Flure ihrer Grundschule! Sie wollten uns noch bis zum Registan und dann zu unserem Hotel begleiten. Davon konnten wir sie nur mit ein paar Süßigkeiten und klaren Worten abbringen.
Achso, die eigentliche Sehenswürdigkeit in Samarkand haben wir uns neben dem Bazar und der Bibi-Khanym Moschee natürlich auch noch angesehen: The Registan. Dies sind die drei eindrucksvollsten Medressas (Koranschulen), die man in ganz Usbekistan (und vermutlich im gesamten Zentral-Asien) findet! Leider erfolgten gerade Bauarbeiten, sodass wir nicht reingekommen sind, sondern nur einige Blicke über den Bauzaun erhaschen konnten. Und das Versprechen eines offensichtlich korrupten Polizisten hat dann leider doch nicht funktioniert („You can get in tonight at 8 PM for 7,50$. But it’s a secret! Only for you!“). Scheinbar wussten seine Kollegen, die abends den Bauzaun bewachten, nichts von diesem Geheim-Eintritt… oder sie waren einfach nicht korrupt genug!