Vietnam – Überreste des Vietnamkrieges in Saigon
Saigon – oder auch: Ho Chi Minh City – erreichten wir im Morgengraün. Mit Schlaf in den Augen purzelten wir um ca. 6h00 aus dem Buch – direkt in die Arme von ‚Moto‘-, ‚Taxi‘- und ‚Cheap Hotel‘-schreiender Vietnamesen. Erfolgreich haben wir uns vor der Horde in Sicherheit gebracht…um uns anschliessend von einer anderen ‚I bring you to cheap hotel‘-Frau in eine finstere Seitengasse locken zu lassen. Das von ihr vorgestellte Hotel hatte ein 2er-Zimmer im fünften Stock für 10$ – wir sind mit Sack&Pack in das besagte Stockwerk hochgetapert (Aussage des Angestellten: ‚No! No! Lift not work‘) und mussten erfahren, dass die Lift-Benutzung (Aha, er funktioniert also doch..) 2$ zusätzlich kostet! Ich hab zwar keinen Münzschlitz im Aufzug gesehen, aber auf Grund dieser dreisten Masche haben wir uns dagegen entschieden… und sind ohne zu bezahlen mit dem Lift wieder nach unten. Die ‚I show you cheap hotel‘-Frau haben wir somit um ihre Provision gebracht – dafür war es nebenan in dem selbst ausgesuchten ‚cheap hotel‘ eh viel schöner :-) Besucht haben wir in Saigon den Präsidentenpalast, KFC (den einzigen Vietnams), das Kriesgmuseum und ie Tunnelsysteme, die im Vietnamkrieg mehrere Jahre lang als Zuflucht für einige Tausen süd-vietnamesische Gürillakämpfer diente. Die Tunnel wurden für uns ‚wohlbeleibte‘ westliche Touristen (die meisten Vietnamesen sind wirklich nur ’schmale Hemden‘) extra zweifach geweitet – trotzdem hatten wir ziemliche Probleme in stark gebückter Haltung voran zu kommen. (Im Krieg war Kriechen für die Vietnamesen die einzige Fortbewegungsmöglichkeit durch das mehrere hundert km lange Tunnelsystem – die Soldaten der Amis passten i.d.R. gar nicht in die schmalen Tunneleingänge!) Der Infofilm zum Vietnamkrieg, der zu Beginn der Tour gezeigt wurde, war übrigens schwarzweiss, von 1969 und zeigte vietnamesische Kriegshelden, die einige Amis getötet hatten.
Achja, im Kino waren wir in Saigon auch noch – und wurden äusserst skeptisch angesehen, als wir an der Snackbar nach Bier gefragt haben. Das gibt’s in vietnamesischen Kinos nämlich nicht.. Vor und nach dem Film gab es im Kinosall neben Werbung die Möglichkeit, seine Karaoke-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen :-) BTW, die Vietnamesen sind scheinbar total verrückt nach Karaoke – jedenfalls waren wir in keinem Ort, in dem es nicht mindestens eine Strasse gab, in der gleich mehrere Karoke-Bars nebeneinander waren..